Geboren 1935 in St. Stefan/Šteben bei Villach, maturierte Valentin Oman 1958 im Marianum Tanzenberg/Plešivec. Von 1958 bis 1962 studierte er bei Professor Hilda Schmid-Jesser an der heutigen Universität für angewandte Kunst in Wien, 1963 schloss er eine Spezialklasse für Druckgrafik bei Professor Riko Debenjak an der Akademie für bildende Kunst in Laibach/Ljubljana ab.
Wenn man Valentin Oman in seinem Malerkittel im Atelier begegnet, weiß man zunächst nicht, ob der Mann aus der Zukunft oder aus der Antike kommt. Eine beeindruckende Erscheinung. Ein Künstler, der unermüdlich seine Leinwände bearbeitet, aufträgt, abzieht, übermalt und überklebt, bürstet und kratzt, herumträgt und ordnet, sitzt und betrachtet. Im Gespräch spitzt er die Ohren und sein ohnehin durchdringender Blick wird noch schärfer. Er hört sich Berichte an und stellt Fragen. Nichts soll ihm entgehen. Er möchte Geschichten hören über das Leben. Über Länder und Kulturen. Valentin Oman ist ein Menschenforscher, ein Anthropologe. Der Mensch in all seinen Facetten steht im Mittelpunkt seines Werks. „Ecce Homo“ heißt ein Zyklus, an dem er schon lange arbeitet. Ecce Homo – Seht her, der Mensch oder anders übertragen: Seht her, was für ein Mensch! Er stellt damit die Frage: welche Geschöpfe sind wir eigentlich? Sind wir – der griechischen Mythologie folgend - tatsächlich nur Lehmklumpen, die weiß Gott wer geformt hat? Und welche Fäden halten diese Klumpen zusammen? Bei Oman verknüpfen sich diese Fäden zu Netzen und Strukturen. Er zeigt den Menschen in seiner (Vor-)Bestimmtheit ebenso wie in seiner Willkürlichkeit. In seiner Resolutheit wie in seiner Hinfälligkeit. In seinem Ewigkeitsanspruch und in seiner Endlichkeit. Seine Menschendarstellungen sind vielschichtig im eigentlichen Sinne. Übereinander geformt und mehrdeutig. Oman lässt Unschärfen nicht nur zu, er strebt sie an. Er lässt Raum für den Betrachter. (...) Martin Traxl, ORF Kultur
2015 wurde anlässlich des 80. Geburtstages von Valentin Oman eine umfangreiche Retrospektive im MMKK gezeigt, parallel dazu war auch im Schloss Ebenau im Rosental eine breit gefächerte Ausstellung seiner Werke zu sehen. Und ab April 2020 ist eine kleine Schau mit dem Titel "1920 Oman 2020","Homo Carantanus", "Terra Carantana" im Alten Pfarrhof in Saak / Gailtal zu sehen. Damit schließt sich die Galerie Walker den vielen künstlerischen Schwerpunkten im Rahmen der Landesausstellung "Carinthija 2020" an.
Anlässlich des 85. Geburtstages des Künstlers waren 2020 einige Ausstellungen geplant, die coronabedingt auf 2021 verschoben wurden. So waren in diesem Jahr umfangreiche Ausstellungen in der Galerie Freihausgasse in Villach und in der Alpen-Adria-Galerie der Stadt Klagenfurt zu sehen. Ebenso eine kleine Präsentation in unserem Klagenfurter Kunstraum. Wobei an dieser Stelle natürlich auch auf die vielen besonderen Kunstprojekte Valentin Omans im öffentlichen Raum und auf die Publikation: Valentin Oman. Interventionen im öffentlichen und sakralen Raum / Posegi v javnem in sakralnem prostoru / Interventions in public and sacred space mit Vorworten von Christine Wetzlinger-Grundnig und Boris Podrecca, erschienen im Hermagoras Verlag / Mohorjeva založba, Klagenfurt/Celovec–Laibach/Ljubljana–Wien/Dunaj, 2020, hingewiesen sei.
Unter die großen Präsentationen der letzten beiden Jahre fällt im Jahr 2021 die Uraufführung der Vertonung der 14 Stationen des Piraner Kreuzwegs in der Schlosskirche Tanzenberg (Initiatorin und Projektleiterin Elisabeth Möst) unter den Titel TAU – Zeichen des Umbruchs. 2022 wird im Schloss Wolfsberg (K) eine große Einzelausstellung Valentin Omans gezeigt, ebenso sind seine Werke im Stift Millstatt, (see(h)nsucht, _sentiment sehnsucht, spiegel see) und 2023 in der Stadtgalerie Klagenfurt (WeggefährtInnen – Marja Šikoronja), neben Beteiligungen in der Galerie Freihausgasse (plusDREISSIG) und an der Ausstellung 214 – unkuratiert im Kunstverein Kärnten, Künstlerhaus Klagenfurt.