Geboren 1963 in Zell am See, Salzburg, lebt und arbeitet seit 1983 in Wien.
1982 Internationale Sommerakademie Salzburg (Malerei bei Giselbert Hoke); 1983 Weberei und textile Skulptur im Atelier Iris Mansard, Biarritz, F.; Hochschule für angewandte Kunst, Wien (Meisterklasse für Bildhauerei bei Wander Bertoni, 1984 Meisterklasse für Malerei bei Carl Unger u. Adolf Frohner). 1992–2011 Studienreisen u.a. nach Tonga, Samoa, Rarotonga, Singapur, Taiwan, Laos, Malaysia, Thailand.
Karin Pliem erprobt mit den Mitteln der Malerei unter Verwendung gefundener und ausgesuchter Dokumente (Realien, Bilder, Literaturen) aus der Kultur- und Natur(-Geschichte) Wege und Formen solchen Korrelierens. Unmögliche Allianzen, Syntaxen und Mutationen gibt es hier prinzipiell nicht, auch wenn sie wissenschaftlichen Nomenklaturen gelegentlich zuwiderlaufen mögen. Als „unmöglich“ werden sie von der Künstlerin nur dann wahrgenommen, wenn sie ihr gar zu sehr gegen den Strich ihres Bildgedankens gehen. Dann wird über- und weitergemalt, bis sich ein im Detail oft konfligierendes, zuletzt aber doch „symbiotisch“ funktionierendes Miteinander von – im Malprozess gemorphter – Komponenten unterschiedlichster Provenienzen ergibt. Das können etwa sein: Pflanzen (vorzugsweise deren Blüten und Samen) und Tiere – bisweilen mit Migrations- oder Genmanipulationshintergund –, Architekturen (meist mit multikultureller Baugeschichte) oder Elemente aus Gartenanlagen, die konzeptuell-philosophisch das Verhältnis zwischen Kunst und Natur thematisieren (wie etwa der „Sacro Bosco“ von Bomarzo).
Solcherart menschliche Artefakte fungieren der Künstlerin als Stellvertreter von Anthropos, der – nicht zuletzt als „Holobiont“ – selbst Bestandteil der Natur ist. Möge er also einsteigen in Karin Pliems Weltbilder und sich dort (nicht) finden. Lucas Gehrmann
Seit 1986 Einzelausstellungen (E) und Beteiligungen, u.v.a.:
Pavillon im Zwergelgarten/Schloss Mirabell, Salzburg (1989, E); Galerie Weihergut, Salzburg (1990 u. 1998, E), Art Cologne 92; Galerie Himmelpforte, Wien (2004, E); Galerie Elisabeth Michitsch, Wien (2005, 2007 u. 2010, E); Galerie Walker, Schloss Ebenau, Weizelsdorf (2009, 2010, E); 2011 Galerie Numaga, Colombier/CH (E); 2012 Kunstverein Steyr, Schloss Lamberg, Steyr (m. H. Grünauer u. B. Zinner); Galerie im Traklhaus, Salzburg; Galerie Wolfrum, Wien; Galerie Walker, Schloss Ebenau, Weizelsdorf (E); 2013 Ruskin Gallery, Anglia Ruskin University, Cambridge/UK (E); Museo Revoltella, Trieste/I; Stadtgalerie Salzburg, Salzburg; Galerie Cajetan Gril, Wien (E); Art Salzburg, Salzburg; Galerie Eugen Lendl, Graz; 2014 Schloss Aichberg, Eichberg; basement, Wien; Kunst 14 Zürich/CH; Galerie 422, Gmunden; Salone degli Incanti, Trieste/IT; Art Austria, Leopold Museum, Wien; Galerie Walker, Schloss Ebenau, Weizelsdorf; 2015 Egon Schiele Art Centrum, Český Krumlov/CZ (E); Kunsthalle Wien Museumsquartier, Wien; Spazio Libero, Treviso/IT; 2016 Claire Oliver Gallery, NYC, New York/USA (E), Graf&Zyx Foundation, Neulengbach (E); Künstlerhaus Wien, Wien; FRISE Künstlerhaus Hamburg, Hamburg/DE; Galerie für Gegenwartskunst Elfi Bohrer, Bonstetten/CH; Galerie Zimmermann Kratochwill, Graz; Kunst 16 Zürich, Zürich/CH; Art Austria, Leopold Museum, Wien; artdepot innsbruck, Innsbruck; 2017 Museum moderner Kunst Kärnten, Klagenfurt; Galerie Walker, Schloss Ebenau, Weizelsdorf (E); Art Vienna, Leopold Museum, Wien; Parallel Vienna 2017, Wien (parallel & verknotet - project statement u. Galerie Walker, E); 2018 Hôtel Sully und Mason de Heidelberg, Montpellier (F), Phototropia. Kunst, Pflanzen & Medizin; 2019 Fluide Universen. Harald Grünauer & Karin Pliem, Bildraum Bodensee, Bregenz (curated by Lucas Gehrmann); Karin Pliem, De natura, unttld contemporary, Wien (E); 2020 The Infinity of Nature. Film by Karin Pliem, Festival Tricky Women/Tricky Realities Artwork Space, Wien (E);
Impuls Natur II. Karin Pliem, (mit Alexandra Deutsch. Lucia Pescador u.a.) Galerie Walker, Schloss Ebenau, Weizelsdorf; Karin Pliem, Interwoven Lives, Kunstverein Paradigma, Linz (E);
Karin Pliem, Art Vienna international art fair, solo presentation unttld contemporary, Hofburg Wien (E); 2021 Interaktionen. Karin Pliem & Aline Sofie Rainer, Kunstraum Nestroyhof, Wien;Karin Pliem, KUBACH & KROPP, Galerie für Gegenwartskunst Elfi Bohrer, Bonstetten bei Zürich, CH; Wollen wir Natur? Karin Pliem & Yvonne Oswald, project statement Parallel Vienna 2021 (curated by Lucas Gehrmann), Wien; 2022 Karin Pliem. Biocultural community, Carte Blanche Art Space, Winland IFC, Beijing, CN (curated by Yilin Chen und Lucas Gehrmann in coop with Austrian Cultural Forum & Austrian Embassy Beijing │ ACF Beijing) (E); Karin Pliem. Biocultural community,White Night 白夜 culture space, Chengdu City, CN, und InterCulture, Guangzhou, CN (curated by Alexandra Grimmer et al. in Koop mit dem österr. Generalkonsulat Chengdu und dem Österr. Kulturforum Peking │ ACF Beijing) (E); 2023 Art from Austria: Karin Pliem. Biocultural community, Winland Art Center, Hangzhou, CN (curated by Yilin Chen und Lucas Gehrmann in Koop mit dem Österr. Kulturforum Peking │ ACF Beijing) (Kat.); Karin Pliem, Malerei. Ulli Zerzer, Skulpturen. Galerie Schloss Wiespach, Hallein (curated by Margit Zuckriegl) (E)
Seit Anfang Juni 2022 tourt Karin Pliems Einzelausstellung Biological Community in Kooperation mit dem Österreichischen Kulturforum Peking durch insgesamt vier chinesische Städte. Der im Verlag Triton Vienna-Barcelona erschienene Katalog dokumentiert deren Begegnung mit zeitgenössischer Ausstellungsarchitektur, mit alten Tempeln, Global Playern, mit Gustav Klimt und dem chinesischen Drachenpferd Loongma.
2024 Karin Pliem. Vieleinigkeit, Burgkapelle des MMKK Museum Moderner Kunst Kärnten, 07.03. – 19.05.2024 (E)