Die Künstlerin Karin Pliem im Dialog mit Lucas Gehrmann (Kunsthistoriker und Kurator der Kunsthalle Wien) 

Fragen mit welchen sich die Künstlerin beschäftigt und welche sie im Rahmen von Gesprächen Samstag, 13. Juni und Sonntag 14. Juni erläutern wird

 

Interwoven lifes / Verwobene Leben übertitelt Karin Pliem ihre neueste Werkgruppe an Ölbildern unterschiedlicher Formate. Miteinander „verwoben“ sind in diesen farb- und formenreichen Bildwelten Pflanzen, Blüten, Früchte und tierische Lebewesen unterschiedlichster Herkunft sowie Fragmente bedeutsamer Kunst- und Kulturgüter. Entstehen diese Verbindungen und Begegnungen zufällig im Zuge des malerischen Prozesses? Oder liegt ihnen ein Konzept zugrunde? Warum treffen sich eine blaurot schillernde Palmölfrucht, ein Schafskopf und eine Orchideen-Kaktusblüte namens Königin der Nacht im Kuppelraum der von Oscar Niemeyer entworfenen Kathedrale von Brasilia? Weshalb rotieren die Gesichter einer spätantiken Medusenskulptur und der Schwarzen Madonna von Tschenstochau gemeinsam mit Ananasblüten, fleischfressenden Pflanzen und Wassertieren um das Chorgewölbe der Brigittenkirche in Danzig/Gdansk, dem einstigen Treffpunkt der Solidarnosc-Bewegung? Karin Pliem wird einige ihrer Gedanken erläutern, die in und hinter ihren Bildern stecken und die in jedem Fall um die heute besonders aktuelle Frage des Umgangs des Menschen mit der Natur und der eigenen (Kultur)Geschichte kreisen. Gibt es womöglich Wege abseits rein ökonomischer Wachstumsphantasien, die uns allen ein „gutes Leben“ verheißen?