1966 in Klagenfurt geboren, 1985 bis 1992 Architekturstudium an der TU Wien (Diplom); Internationale Sommerakademie für bildende Kunst in Salzburg (Hermann Nitsch); Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Wien und „The Cooper Union School of Art“, New York (USA). Seit 1997 ist er Mitglied des „Kunstverein für Kärnten“, seit 2005 Mitglied der Künstlervereinigung MAERZ, Linz.
Die 2019 im Kunstraum Walker gezeigten Arbeiten von Claus Prokop waren im Sommer 2018 im Schloss Ebenau zu sehen. Sie schließen an sein bisheriges Schaffen an und bilden mit diesem gemeinsam eine weitere Sequenz und Variation seines konsequent verfolgten künstlerischen Anliegens. Die Bilder, welche den Punkt in serieller Wiederholung als formalen Inhalt haben, loten durch dessen Verdichtung und malerisch geprägten Variantenreichtum alles aus, was diese Gestaltungsform zu bieten hat. Im Einzelnen komplett individuell, gleicht kein Punkt dem anderen, und folgt dennoch der nur sinnlich erfassbaren Gesetzmäßigkeit einer inneren Ordnung, die aus der Nachbarschaft zu den umliegenden Punkten entsteht. Erst durch die serielle Vervielfachung des Punktes, seiner rhythmischen Ausbreitung über die ausschnitthaft erscheinende Bildfläche und den farblichen Bezug zum annähernd monochrom gehaltenen Untergrund kann dieser seine ganze Modulationskraft entfalten. Die Bilder rufen Assoziationen zu kultivierten Landschaften hervor, denn das Auge tendiert unweigerlich dazu, ein eigenes inneres Bild entstehen zu lassen und die Punkte zu einem der Abstraktion enthobenen Erinnerungsbild zusammenzufügen. Tatsächlich gehen diese aktuellen Arbeiten auf eine Serie von Malereien des Künstlers aus der Zeit von 1996 bis 2002 zurück, deren Grundmotiv Landschaft in einem erweiterten Sinn waren. Die Bilder wirken jedoch nicht für sich alleine, sondern ergeben erst in der Gesamtschau, die selbst auch unendlich erweiterbar scheint, ein größeres System, ähnliche, jedoch im Detail unterschiedliche Objekte bilden gemeinsam ein Motiv. Es handelt sich dabei um keinen statischen Zustand, sondern um eine mögliche Momentaufnahme eines dynamischen Prozesses durch das Vor- und Zurücktreten der Einzelelemente. Aus dem Bild heraus und in den Raum hineingefallen bzw. dort gelandet ist eine Skulptur des Künstlers, eine Raumkapsel, welche vergangenen Sommer während eines Artist in Residence Aufenthalts im Krastal entstanden ist. „Bei der Raumkapsel bleibt es bis zu Schluss unklar, ob ich damit angekommen bin, es sich um ein Fundstück handelt oder ob sie gebaut wurde, um wieder wegzufliegen“, so der Künstler.
Ausgewählte Ausstellungen:
Ab 2005 setzt Prokop „Kunst am Bau“- Projekte um, etwa 2010 Lymphklinik Wolfsberg; 2012 HAK/HAS/PTS Oberndorf; 2013 Tourismus- und Bürgerservicezentrum, Ossiach sowie Fachberufsschule für Tourismus, Villach - LE TOUR - LA TOUR; 2015 Landwirtschaftliche Schule Winklhof, Oberalm und HTL Lastenstraße, Klagenfurt; Kunstwerkstatt Tulln; Suetschach Adam – caríntiale; Stadtmuseum Villach – "Zimmer frei!"; Kunstwerk Krastal; 2016 HAK Klagenfurt; Künstlervereinigung MAERZ, Linz – Der Brand meines Hauses ist Unheil und Flamme zugleich, Alfred Kubin und seine Sammlung; 2018 Kunst-am-Bau BDO Wien sowie 2018-2019 NMS-Lind Villach; Neue Arbeiten, Sommerausstellung im Schloss Ebenau gemeinsam mit Bernard Aubertin I Heinz Mack I Barbara Szüts; Galerie Walker Schloss Ebenau; 2019 ALL_ALONE, Kunstraum Walker, Klagenfurt; 2022 Traces and Remains, Stadtgalerie Lehen, Salzburg; 2023 Vom Ordnen, Kunst und Schnittlauch, Klubhaus, 1180 Wien, 2024 Colors, Numbers, Kooperationsausstellung zwischen MAERZ Linz und OSAS Budapest im Vasarely Muzeum, Budapest, Vasarely Muzeum Budapest.